Im neunzehnten Jahrhundert - der großen Zeit der Orientalisten - besuchten hauptsächlich französische Reisende den Orient und wurden Zeuge der fremdartigen und ungewohnten Bewegungen des Balladi, den sie als "danse du ventre" oder auch Bauchtanz titulierten. Diese Bezeichnung war unzutreffend, da im Grunde der gesamte Körper - unter anderem auch Kopf, Schultern, Arme und Brustkorb - eingesetzt wurden.
Im vorigen Jahrhundert wurde der Ägyptische Balladi hauptsächlich unter freiem Himmel bei Festen, in privaten Haushalten und Kaffeehäusern getanzt; oder als Bestandteil von Hochzeitszeremonien praktiziert. Die Bewegungen kamen grundsätzlich aus der Hüfte und den Schultern. Hinzu kam, dass der Balladi hauptsächlich improvisativ angelegt war und auf relativ kleinem Platz getanzt wurde.
Das typische Tanz-Outfit bestand aus einem bodenlangen Kleid mit Hüftschal und oft auch einem Kopftuch. Üblicherweise wurde die Tänzerin von Instrumenten wie Trommeln, Tambourinen, Flöten und Ouds begleitet.
Ausgehend von diesen folkloristischen Tänzen durchlebte der Orientalische Tanz vielfache Wandlungen. In den Jahren nach dem 1. Weltkrieg erlebte z.B. die NightClub-Szene Ägyptens einen wahren Boom und Kairo wurde das kulturelle Drehkreuz der arabischen Unterhaltungskultur. Westliche Attituden und Modeströmungen infiltrierten den Nahen Osten. Es ist die Ära, in der Hollywood die Filmwelt dominierte und dies beeinflusste auch die Arabische Filmindustrie, wie auch die Orientalische Tanzszene. Der Orientalische Tanz wurde erst recht gesellschaftsfähig, als die ersten Belly Dance Superstars den Weg auf die Bretter der Welt fanden.